Mittwoch, 25. April 2012

Wilders lässt die Maske fallen

Und die niederländische Regierung gleich mit ... naja, wenigstens EIN gutes Werk


Ja Servus,


das konnte ja nicht gutgehen: eine Regierung, die von einer rechtspopulistischen Partei, oder besser gesagt: ihrem Vorsitzenden, geduldet wurde. Der sich darin gefiel, die Republik nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.

Was willer denn, der Wilders? Minister willer werden, der Wilders.
Andererseits hatte die Rechts-Regierung mit ihm natürlich einen wunderbaren Buhmann, auf dem man Beschlüsse und Gesetze abladen konnte, die man sonst wohl kaum mitgetragen hätte. Die dem einen oder anderen in den Regierungsparteien aber sicher nicht ganz ungelegen kamen.


Und nun wird's in den Niederlanden also Neuwahlen geben. Ein bisschen viel Macht für einen einzelnen Menschen, finden wir. Der sich mit Parolen gegen Muslime in eine Position gehetzt hat, dass er die Regierungsparteien vor sich her treiben kann. 

Aber nun hat der die Maske fallenlassen: es geht Wilders auf einmal gar nicht mehr um Muslime. Jedenfalls nicht nur. Auf einmal kommen ihm auch zu viele Ost-Europäer ins Land: Leute aus den "MOE-Staaten". Wir fragen uns grad, wieviele Muslime es wohl in Polen so gibt. Dürften eher weniger sein: Polen ist mal noch überwiegend katholisch. Erzkatholisch. 

Wenn er da nicht mal Gefahr läuft, seinen christlichen Fanclub bei pi-news.net, der sich mit mit "PI" gekennzeichneten Artikeln für verfolgte Christen einsetzt, zu vergrätzen...Herr Wilders, zum nächsten "Anti-Islamisierungskongress" werden Sie wohl nicht mehr eingeladen. Schliesslich verfolgen SIE jetzt christliche Polen! Bzw wollen Sie nicht mehr im Land haben. 

Wie der Politblogger schon fragte: Herr Wilders, WEN hassen Sie eigentlich NICHT?

Nun, so ganz stimmen wir damit nicht überein. Eigentlich geht es Herrn Wilders nicht um Hass. Seit dieser Aktion gegen Ost-Europäer in auf rechter Seite derzeit so beliebter "Pranger"-Manier ist eigentlich klar, worum es geht: um Macht und Ministerposten. Herr Wilders: Willkommen im Establishment. 

Früher haben wir uns gefragt, ob seine Islamophobie vielleicht pathologische Züge hat: weil er sich die Haare wie Mozart färbt und frisiert, oder weil seine Mutter von Indonesiern abstammt (dem nach Einwohnern grössten muslimischen Land der Erde), oder warum auch immer. 

Wenn man mit dem einen Thema nicht weiterkommt (Islam), dann nimmt man eben das andere (Europa) oder das nächste (Ossis).
Hat sich was mit Psychologie oder Islamkritik: es geht nicht mal um das primitive "Ausländer raus". Es geht um gar keine Ideologie. Es geht darum, populistische Themen als Vehikel zur Macht zu kommunizieren. Nichts weiter.

Die Maske ist ab.

So long

Der Falke